Mittwoch, 3. Dezember 2008

Serie: Kleines ABC der Finanzkrise

Teil 7

Was bedeutet Überakkumulation von Kapital?

Absolute Überproduktion von Kapital würde bedeuten, dass das gewachsene Kapital nur ebensoviel oder selbst weniger Profitmasse produzierte, als vor seinem Wachstum. Die verminderte Profitmasse wäre jetzt zu berechnen auf ein vergrößertes Gesamtkapital. Unter diesen Umständen muss ein Teil des Kapitals brachgelegt werden. Dies Brachlegung erstreckt sich zum Teil auf die materielle Kapitalsubstanz, das heißt, ein Teil der Produktionsmittel würde nicht mehr fungieren, nicht als Kapital wirken, ein Teil begonnener Produktionsbetriebe würde stillgelegt werden.

Marx führt hierzu weiter aus: „Die Hauptzerstörung, und mit dem akutesten Charakter, fände statt mit Bezug auf das Kapital, soweit es Werteigenschaft besitzt, mit Bezug auf die Kapitalwerte. Der Teil des Kapitalwerts, der bloß in der Form von Anweisungen auf künftige Anteile am Mehrwert, am Profit steht, in der Tat lauter Schuldscheine auf die Produktion unter verschiedenen Formen, wird sofort entwertet mit dem Fall der Einnahmen, auf die er berechnet ist. Ein Teil des baren Goldes und Silbers liegt brach, fungiert nicht als Kapital. Ein Teil der auf dem Markt befindlichen Waren kann seinen Zirkulations- und Reproduktionsprozess nur vollziehen durch ungeheure Kontraktion seiner Preise, also durch Entwertung des Kapitals, das er darstellt. Ebenso werden die Elemente des fixen Kapitals mehr oder minder entwertet“ (Karl Marx, MEW 25, S. 264)

Allerdings ist es im gegenwärtigen Monopolkapitalismus üblich geworden, dass die Warenpreise trotz Krise nicht erheblich sinken. Den Monopolen gelingt es, trotz der Krise, die Preise hoch zu halten. Das kann nur funktionieren, weil die Monopole die Produktion und somit das Angebot einschränken und die Produktionskapazitäten in zunehmendem Maße unausgenutzt lassen.

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