Freitag, 7. November 2008

Serie: Kleines ABC der Finanzkrise

Teil 3

Was ist Kredit?

Der Kredit ist ein ungeheurer Hebel der Produktion. Durch ihn wird es möglich, riesige Summen aufzubringen, damit die Unternehmen auf ständig höherer Stufenleiter produzieren können. Der Kredit bedeutet, dass die Bank dem Kapitalisten eine Summe Geldes vorschießt und diese Summe bei Fälligkeitsdatum samt einem Überschuss, dem so genannten Zins, wieder zurückerhält. Der Zins muss also von jenem Wertbestandteil weggezahlt werden, der über das hinausreicht, was der Unternehmer zur Produktion aufgewandt hat und was ihm als Mehrwert zukommt. Der Zins ist also selbst nur ein Teil des Mehrwerts des Kapitalisten. Und alles zinstragende Kapital muss letztlich aus diesem Mehrwert gespeist werden. Die Bewegung die das zinstragende Kapital durchmacht ist reduziert auf die Formel G-G’. Also man schießt Geld vor und mehr Geld kehrt zu dem der es ausgegeben hat zurück. Es hat den Anschein, als würde das Geld die ihm zukommende Eigenschaft haben, sich zu vermehren, ohne dass die Produktion dazwischen tritt. Aber ohne Produktion, ohne dass ein Mehrwert produziert wird, kann sich Geld überhaupt nicht vermehren.

Die Höhe des Zinses hängt ab von Angebot und Nachfrage nach Leihkapital. Ist die Nachfrage nach Leihkapital hoch, muss der Zinssatz steigen, ist sie niedrig, sinkt der Zinssatz.

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