Dass die gegenwärtige ökonomische Krise v.a. aufgrund der Deregulierung der Finanzmärkte zustande kam, ist soweit bekannt und kaum Gegenstand von Kontroverse. Was für eine (Re-)Regulierung getan werden soll, hingegen um so mehr. Eine interessante Konferenz in Bejing nahm sich dem Thema diesen Monat an.
Unter dem Titel Re-regulating global finance in the light of the global crisis hatten IDEAS und die Tsinghua Universität zu dieser Konferenz geladen.
Die Organisatoren hoben hervor, dass trotz aller Einigkeit über die Auslöser der Krise große Divergenz über die ursächlichen Wurzeln der Krise herrsche, speziell über die Veränderungen von Regulationsstrukturen, welche den Liberalisierungen folgten und eine wirtschaftliche Umgebung schafften, welche die Krise heraufbeschwor. Auch über die anzuwendenden politischen Maßnahmen herrscht Uneinigkeit.
Im Schlusspanel wurden diese möglichen Maßnahmen u.a. von Wirtschaftspolitikern wie dem stv. Generalsekretär des UN-Ausschusses für ökonomische und soziale Angelegenheiten, Jomo K. Sundaram, dem früheren Gouverneur der inischen Nationalbank, Y.V. Reddy, oder dem Vorstandsmitglied der argentinischen Zentralbank, Arturo O'Connell, diskutiert.
Jomo Sundaram hob hervor, dass die UNO eine zentrale Rolle in der Krisenbekämpfung spielen solle, dass dies die aktuellen Weltmächte aber nicht zulassen würden. Wichtig in der Diskussion über eine Re-Regulierung sei nicht nur finanzielle Stabilität sondern auch die Gerechtigkeits- und Entwicklungsaspekte von Finance.
Reddy verlangte u.a. eine Regulierungspolitik für Finanzkonglomerate. Diese wären zu groß geworden und genössen nun einen "too big to fail" Status, d.h. nationale Regierungen würden alles unternehmen, diese zu retten. Und das führe zu einem rücksichtslosen Verhalten dieser Institutionen. Folglich müsse verhindert werden, dass diese überhaupt nicht eine solche Größe und Bedeutung erlangen würden.
Einzelne Beiträge der Konferenz können von dieser Website aufgerufen werden.
Mittwoch, 22. April 2009
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