Die Konferenz für Handel und Entwicklung der Vereinten Nationen (UNCTAD) hat eine Studie unter dem Titel "Die globale Wirtschaftskrise: Systemfehler und multilaterale Heilmittel" veröffentlicht. Demnach äußern sich in der gegenwärtigen Krise Fehlentwicklungen in nationaler und internationaler Finanzderegulation, anhaltende globale Ungleichgewichte, das Fehlen einer einheitlichen Weltwährung sowie tiefgehende Inkonsistenzen in Handels-, Finanz- und Geldpolitik.
Der Marktfundamentalismus (sic!) der letzten 20 Jahr habe versagt, die Anreize für Finanzspekulationen haben nicht stabilisierend gewirkt. Entgegen der ökonomischen Lehrmeinung könne der wahre Preis einer Finanzanlage bei objektiver Unsicherheit nicht bestimmt werden - einheitliche, aber falsche, Erwartungen über langfristige Preisentwicklungen müssten früher oder später auf die Realität treffen. Anpassungen wären dann unvermeidlich.
Einige Grundlagen der gegenwärtigen Weltwirtschaft werden in dem Bericht infrage gestellt. Hervorgehoben wird, dass es zwar essenziell für eine Marktwirtschaft sei, dass Unternehmen auf Kosten anderer Unternehmen Marktanteile gewinnen, dass es aber ohne größere Probleme nicht möglich ist, dass à la longue Staaten aufgrund ihrer besseren Wettbewerbsbedingungen auf Kosten anderer Staaten Vorteile ziehen, ohne dafür Rebalanzierungsmechanismen anzubieten (Keynes' "Transfer Problem").
Die Krise hätte nur allzu klar gemacht, dass Globalisierung von Handel und Finanzwelt eine starke globale Kooperation und Regulation verlangen.
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Freitag, 10. April 2009
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