Die Schweizer Nationalbank (SNB) hat vergangenen Donnerstag den Leitzins um einen Viertel Prozentpunkt auf den historischen Tiefststand von 0.25 % gesenkt.
Gleichzeititg kündigte die SNB an, am Geldmarkt massiv intervenieren zu wollen. In den letzten Monaten haben verunsicherte SparerInnen weltweit ihr Geld im Schweizer Franken angelegt, der ja bekanntlich als "sicherer Hafen" gilt. Das hat allerdings zu einer Aufwertung des Franken gegenüber Euro und US-$ geführt, was wiederum international die schweizer Exporte verteuert und so der exportorientierten schweizer Wirtschaft abträglich ist.
Nun möchte die SNB konkret Fremdwährungen einkaufen und im Gegenzug Franken auf den Markt werfen, um so eine weitere Währungsaufwertung zu verhindern und durch diese "wettbewerbsbezogene Entwertung" die Konkurrenzfähigkeit der eingenen Industrien erhöhen.
Dieser Schritt ist v.a. deshalb beachtlich, weil die Gruppe der 10 (G 10) führenden Notenbanken, der auch die SNB angehört, staatliche Interventionen auf den Devisenmärkten eigentlich ablehnt. Die SNB ist nun seit sieben Jahren das erste Mitglied, das eine offene Geldmarktinvestition ankündigte. Die SNB selbst intervenierte zuletzt im August 1995. Einstweilen genügte allein die Ankündigung, um den gewünschten Effekt zu erzielen: Der Franken stürtzte nach der Pressemitteilung der SNB so stark ein, wie es noch nie innerhalb eines einzigen Tages der Fall war.
Dabei könnte es allerdings nicht bleiben: Auch die japanischen Exporte sind stark unter Druck gekommen und im Jänner um 48 % (gegenüber dem Vorjahr) eingesackt, was erstmals seit 13 Jahren eine passive Leitstungsbilanz verursachte. Die japanische Nationalbank könnte also dem schweizer Vorbild folgen.
Montag, 16. März 2009
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